Der Literaturnobelpreis 2008 geht an Jean-Marie Gustave Le Clézio, der diese höchste Auszeichnung für sein schriftstellerisches Gesamtwerk erhält. Darin wird er mit seinem Werk als „Erforscher einer Menschlichkeit außerhalb und unterhalb der herrschenden Zivilisation” besonders hervorgehoben.

Der französische Schriftsteller Jean-Marie Gustave Le Clézio (*1940 in Nizza, Frankreich) entstammt einer bretonischen Familie, die in der Zeit der französichen Revolution auf die Insel Mauritius im indischen Ozean auswandert. Diese Insel steht bis 1810 unter französicher und danach bis zu ihrer Unabhängigkeit 1968 unter britischer Herrschaft. Charakteritisch für Le Clézios Biographie sind dessen familiär, privat oder beruflich bedingten längeren Aufenthalte in außereuropäischen Ländern, beispielsweise in verschiedenen Ländern Afrifkas, Süd- und Mittelamerikas.
Als Autor hat Le Clézio bereits mit 23 Jahren einen großen Erfolg mit seinem Roman Das Protokoll, der 1963 unter seinem französsichen Titel Le Procès-verbal im traditionsreichen Verlag Gallimard in Paris erscheint. In der Folge veröffentlicht er zahlreiche Romane, die ihre Inspiration aus den Kulturen fremder Länder beziehen, ohne das dabei diese Kulturen für den Leser auf eine europäische Vorstellung vom typisch Exotischen reduziert werden.

Werke: (Auswahl, deutsche Titel, in Klammern: Titel, Erscheinungsort mit -jahr in Frankreich): Das Protokoll (Le Procès-verbal, Paris 1963)Das Fieber (La Fièvre, Paris 1965, Novellenband), Terra amata (Terra amata, Paris 1967), Wüste (Désert, Paris 1980), Revolution (Révolutions, Paris 2003), Der Afrikaner (L’Africain, Paris 2004) sowie zuletzt der Roman Ritournelle de la faim (Paris 2008).

Weblinks (mit Bildern):
http://nobelprize.org/nobel_prizes/literature/laureates/2008/ (Seite der Nobelstiftung)
http://nobelprize.org/nobel_prizes/literature/laureates/2008/press_ty.html (Pressemeldung der Nobelstiftung)
http://www.perlentaucher.de/autoren/2078/J_M_G_Le_Clezio.html (Rezensionen bei perlentaucher)
http://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Marie_Gustave_Le_ Clézio (Portait Le Clézios bei Wikipedia)